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Bilder von Afrika

Thursday, September 27th, 2007


Wenn wir an Afrika denken, fallen den meisten von uns immer die gleichen Bilder ein: Hunger, AIDS, Armut, Völkermord oder wilde Tiere. Über die politischen und kulturellen Zusammenhänge des Landes erfährt man in den Medien und Nachrichten nur sehr wenig, obwohl man denken sollte, dass es über einen Kontinent mit 53 Staaten und über 3000 verschiedenen Bevölkerungsgruppen vieles zu berichten gäbe.
Seit kurzem hat das Kino Afrika für sich entdeckt. Filme wie Hotel Ruanda, U-Carmen, Darwins Alptraum, Der Ewige Gärtner, Geh und lebe und Tsotsi ermöglichen einen interessanten und vielschichtigen Blick auf den Kontinent, wo eine lebhafte Filmindustrie heranwächst.

Das afrikanische Kino ist noch recht jung und international traten afrikanische Filme erst Ende der 60er Jahre in Erscheinung. Mittlerweile hat sich vor allem in Südafrika, Burkina Faso und Nigeria eine florierende Filmindustrie entwickelt. Während Südafrika und Burkina Faso mit anspruchsvolleren Filmen auch vermehrt international Fuß fassen wollen, produziert Nigeria erfolgreich populäre Unterhaltung für die Masse. Mit kleinsten Budgets von 600 bis 1500 Euro werden innerhalb weniger Drehtage Filme aller möglichen Genres gedreht, die aber selten ins Kino kommen, sondern als Leih- oder Raubkopien in Form von VHS oder VCD ein Millionenpublikum erreichen. Mittlerweile bringt es Nollywood mit rund 1500 Filmen pro Jahr auf mehr als die USA oder Indien. Viele dieser Filme werden im kleinen Stil weltweit vertrieben und sind selbst in Berliner Afro-Shops zu finden.
Inhaltlich orientiert man sich an indischen oder brasilianischen Telenovelas, greift aber auch auf Horrorfilme oder amerikanische Blockbuster zurück. Diese werden meist innerhalb weniger Wochen mit afrikanischen Schauspielern nachgedreht und auf die eigene Realität übertragen. Dieser Mix aus westlicher Populärkultur und eigener Identität wird in ganz Afrika verstanden und ist auch in der Musik weit verbreitet. Trotz aller ethnischer Konflikte gehört die Integration anderer kultureller Einflüsse in den Vielvölkerstaaten Afrikas zum alltäglichen Umgang miteinander. Allerdings werden gesellschaftskritische Themen oder Konflikte zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen wie den Yoruba, Igbo und Haussa weitestgehend ausgeklammert. Die Filme sollen in erster Linie unterhalten.
Doch sie sollen auch Geld einspielen. Und obwohl die Kinos ihre Eintrittspreise den jeweiligen Wohngebieten anpassen, bietet die günstigere Raubkopie für viele die einzige Möglichkeit, einen Film zu sehen. Und auf dem Land, wo es keine Kinos gibt, können sich die Leute für ein paar Cent die Neuerscheinungen mit einem mobilen “Koffer-Kino“ auf Video ansehen.
Geld lässt sich unter diesen Bedingungen mit dem Kino aber kaum verdienen. So kann ein Film wie Tsotsi, der gerade mal drei Mio. Dollar gekostet hat, wenn er sehr gut läuft, nur fünf Mio. Dollar an den Box Offices einspielen, weil der inländische Markt so klein ist. Abzüglich aller Kosten verbleibt lediglich ein fünftel an Einnahmen, also ein Minus von zwei Mio. Dollar für einen erfolgreichen Film. Um Gewinne zu erzielen ist man daher auf den ausländischen Markt angewiesen. Um dort besser wahrgenommen zu werden, setzte man häufig auf international bekannte Schauspieler wie Juliette Binoche und Samuel L. Jackson, die in In My Country zwei Südafrikaner spielen. Doch der Film floppte international und wurde in Afrika als wenig authentisch wahrgenommen.
Auch wenn internationale Filme, wie Die Dolmetscherin, Der Ewige Gärtner oder demnächst Shooting Dogs das Augenmerk verstärkt auf die politische und soziale Situation in Afrika lenken, sind es doch vor allem afrikanische Filme wie Yesterday, Tsotsi, U-Carmen, oder Drum, die mit ihrer eigenen Sichtweise neue Bilder in unseren Köpfen entstehen lassen.
Durch die internationale Anerkennung dieser Filme (Auslands-Oscarnominierung für Yesterday, Goldener Bär für U-Carmen und Oscar für Tsotsi) sollte es dem afrikanischen Film gelingen, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die er verdient.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bietet zum Thema “Afrika auf der Leinwand” Kinoseminare für Schulen an. Infos zum Projekt “Fokus Afrika“ und zu Filmen und Publikationen unter:
www.bpb.de/veranstaltungen
www.bpb.de/filmhefte

Lady Chatterley

Friday, September 7th, 2007

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Der Roman von D.H. Lawrence, der in England und den USA bis 1960 verboten war, ist vor allem aufgrund seines erotischen Inhalts bekannt. Vor allem ist es jedoch die Geschichte von der Emanzipation einer Frau.
Nachdem Lord Chatterley gelähmt aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrte, entwickelt seine Frau ein außereheliches Verhältnis mit dem Wildhüter. Sie entweicht der Rolle der aufopfernden Hausfrau und entdeckt ihre sexuellen Bedürfnisse. Als ihr Mann ihrem Wunsch, ein Kind zu bekommen, nachgibt, willigt er unausgesprochen in ihr Verhältnis ein.
Lady Chatterley ist ein Film über die Liebe- nicht über Sex. Pascale Ferran stellt Erotik und Körperlichkeit sehr natürlich dar und lässt der Geschichte Zeit (168 min.), sich in harmonisch aufeinander abgestimmten Bildern zu entwickeln.

F 168 min., 2006, Regie: Pascale Ferran, mit Marina Hands, Jean-Louis Coulloch, Hippolyte Girardot

Chanson D´Amour

Friday, September 7th, 2007

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Der in die Jahre gekommene Sänger Alain Moreau (Gérard Depardieu) tingelt mit seiner Band durch die Tanzbars der französischen Provinz und singt die Lieder längst vergangener Tage. Auch wenn ein Lokal dem anderen gleicht und Glamour längst verloren scheint, liebt Alain die großen Gesten und schillernde Satinhemden. Denn für einen kurzen Moment gibt er den Leuten ihre Jugend zurück- die älteren Damen zwinkern ihm zu und er zwinkert zurück. Doch die Leidenschaft scheint aus seinem Leben gewichen zu sein, bis er eines Abends die hübsche Maklerin Marion (Cécile de France) trifft. Er versucht der jungen Frau zu gefallen und wirkt mit seiner altmodisch charmanten Art, den blonden Strähnchen und seinen verstaubten Chansons doch eher lächerlich auf sie. Aber Alain hat Feuer gefangen. Er bittet sie als Vorwand um in ihrer Nähe sein zu können, für ihn ein neues Haus zu suchen. Ungeachtet aller Widrigkeiten nähern sich die Beiden behutsam an und das Eis scheint zu brechen.
Xavier Giannoli begegnet der angestaubten Welt der Ballhäuser mit Aufrichtigkeit und lässt den Figuren ihre Würde, ohne sie der Lächerlichkeit preiszugeben. Für die Einsamkeit seiner Hauptfiguren findet Giannoli großartige und subtile Bilder. Unwirklich verloren und verletzlich wirken Alain und Marion manchmal in den kargen Räumen, während wir ihnen tief in die Seele blicken. Von zentraler Bedeutung ist die Musik, die mit ihrer Melancholie viel über den Seelenzustand der Figuren verrät und von besseren Tagen oder der Sehnsucht danach erzählt. Die Handlung bleibt dabei vordergründig meist humorvoll und aus dieser Ambivalenz entwickelt der Film eine eindringliche Atmosphäre.
Und dann sind da noch Cécile de France, die eine echte Entdeckung ist, und Gérard Depardieu, der diese Rolle mit solcher Leidenschaft und Hingabe ausfüllt, dass man sich an die frühen Filme mit Bertrand Blier erinnert fühlt. Chanson D´Amour erzählt eine kleine Geschichte auf großartige Weise. Die bittere Realität trifft auf die Süße der Musik. Das Leben ist zwar kein Chanson- aber mit ihm klingt es schöner.

F 05, 112 Minuten, Regie: Xavier Giannoli, Darsteller: Gérard Depardieu, Cécile de France, Mathieu Amalric

Von Frau zu Frau

Friday, September 7th, 2007

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Daphne Wilders (Diane Keaton) hat drei Mädchen großgezogen und zwei davon erfolgreich unter die Haube gebracht. Nur Nesthäkchen Milly (Mandy Moore) scheint dringend Hilfe bei der richtigen Männerwahl zu benötigen- und wer wäre da besser geeignet als Mutti. Also schaltet Daphne eine Kontaktanzeige, lässt die potenziellen Bewerber vorsprechen und findet gerade mal einen, der gut genug für ihre Milly ist. Die weiß von alledem natürlich nichts und soll nun ihren Zukünftigen per arrangierten „Zufall“ kennen lernen. Muttis Plan scheint aufzugehen bis der Musiker Johnny (Gabriel Macht) auftaucht. Doch der allein erziehende Vater mit Tattoo und unsicherem Einkommen ist nicht grad Mamas Liebling und das führt zu Konflikten.
„Von Frau zu Frau“lässt wenig Raum für Romantik und ist ganz auf die hysterischen Ausbrüche von Diane Keaton zugeschnitten. Die Frau neigt zur Hysterie, aber was sie hier an lächerlichen Overacting hinlegt, ist leider nicht mehr lustig.

USA: 2007, 102 Min.,R: Michael Lehmann, D: Diane Keaton, Many Moore

Kann man Geschichte reparieren?

Friday, September 7th, 2007

Interview mit Robert Thalheim

Der Berliner Regisseur Robert Thalheim drehte im polnischen Oswiecim, dem ehemaligen Auschwitz, nach Netto seinen zweiten Film und berichtet uns im Interview von seinen Erfahrungen in der Begegnungsstätte.

Du warst ja genau wie der Hauptdarsteller in Oswiecim als Zivi. Wie autobiografisch ist der Film denn?

Der Film basiert auf Situationen und Begegnungen, die ich in Oswiecim erlebt habe und die wichtig für mich waren. So traf ich den ehemaligen KZ-Häftling Kasimir Smolen, der als Zeitzeuge bis heute auf dem Lagergelände lebt und von dem viel in die Figur des Krzeminski geflossen ist. Während meines Aufenthalts machte er Führungen und war der Einzige, der auf dem Gelände geraucht hat, obwohl das natürlich verboten war. Und obwohl er das Museum gegründet hat, darf er mittlerweile keine Führungen mehr machen, weil ihm die offizielle pädagogische Guideausbildung fehlt. Heute macht er so viel Zeitzeugengespräche wie möglich, manchmal bis zu vier an einem Tag, und sitzt am Parkplatz vorm Museum und quatscht mit den Taxifahrern. Sein langsames Verschwinden aus dem großen Erinnerungsbetrieb wollte ich thematisieren.

Gab es etwas über die persönliche Erfahrung hinaus, was dich dazu bewogen hat, einen Film über die Gedenkstätte Auschwitz zu machen?

Mir gefiel immer, wie im Film Hiroschima, Mon Amour anhand einer Liebesgeschichte etwas über einen kollektiven Ort gesagt wurde. Stattdessen erzählen Filme, wie Rosenstraße, Der Untergang oder auch Schindlers Liste aus historischer Sicht und voller Melodramatik Geschichten über einen Ort, für den ich ganz andere Bilder vor Augen hatte. So kam der Wunsch auf, meine Sicht auf Oswiecim zu erzählen.

Du hattest ja mit Hans-Christian Schmid als Produzent auch jemanden, der viel Wert auf ein ausgefeiltes Drehbuch legt. Wie war denn die direkte Zusammenarbeit?

Gut das du mich das nicht vor einem Jahr gefragt hast! Man bürdet sich da auch was auf, wenn man einen Produzenten hat, der eine starke eigene Vision zum Stoff entwickelt. Andererseits fühlte ich mich direkt nach der Filmschule noch nicht reif genug und wollte möglichst viel dazulernen. Und auch wenn ich mittendrin oft geflucht habe, war die Zusammenarbeit vor allem eine große Chance für mich.

Es gab ja keine Drehgenehmigung für das Lager- führte das zu dramaturgischen Veränderungen im Skript?

Gar nicht. Ich wollte das Lager nicht in den Mittelpunkt rücken, sondern aus der Sicht von jemanden erzählen, der dort täglich lebt und arbeitet. Obwohl ich einige Szenen gern vor Ort gedreht hätte, bin ich im Nachhinein froh, dass wir die Kofferausstellung nachgebaut haben, und nicht mit der gesamten Crew vor den original Koffern gedreht haben, sondern die Requisiten vom Polanskis Der Pianist benutzen konnten.

In Bezug auf die zu restaurierenden Koffer wird Krzeminski ermahnt, die historischen Koffer zu konservieren und nicht zu reparieren. Kann man Geschichte reparieren?

Für Krzeminski ist das Reparieren der Koffer das Aufarbeiten seiner traumatischen Geschichte, das er nie abschießen wird. Ich versuche diese Frage im Film zu thematisieren, weil ich auch keine eindeutige Antwort darauf habe. Auschwitz ist eben nicht nur eine Museum, sondern auch eine offene Wunde, die Menschen wie Krzeminski noch umtreibt. Ich glaube, das man Geschichte nicht reparieren kann, indem man sich eine großes teures Mahnmahl in die Hauptstadt stellt. Und dennoch ist es wichtig, das es existiert. Dieses Dilemma habe ich versucht, anhand der Koffer zu thematisieren.

Du hast von Auschwitz als Erinnerungsbetrieb gesprochen…

Es ist schon etwas verstörend, wenn man an einem sommerlichen Ferientag nach Auschwitz kommt und auf dem Parkplatz neben dem Hot-Dog-Stand Busse die Touristen ausladen und unter dem Schild „Arbeit macht frei“ diverse Väter ihre Familie mit Videokameras filmen. Auf der anderen Seite ist es eine Art der Auseinandersetzung und ich wünsche mir, dass Leute dort hinkommen, denen ich nicht verordnen möchte, wie sie sich zu verhalten haben. Stattdessen möchte ich eine kritische Auseinandersetzung zum Thema Erinnerungsbewältigung ermöglichen.

Du hattest ja ein deutsch-polnisches Team. Gab es da untereinander auch Diskussionen zum Thema?

Definitiv. Gerade die Polen haben sich das Drehbuch mit kritischem Interesse im Hinblick auf unsere Sicht auf ihr Land angeschaut. Wenn beispielsweise der deutsche Meister im Film sagt, die Polen hätten das Chemiewerk ganz schön runtergewirtschaftet, dann will ich damit seine Arroganz zum Ausdruck bringen, die Polen hörten aber nur den Vorwurf heraus. Da merkt man plötzlich, dass es immer noch viele Missverständnisse gibt und wir trotz MTV und Globalisierung unterschiedlich sind und man kommunizieren muss, um sich zu verstehen.

Interview: Marco Frenzel

28 Weeks Later

Friday, September 7th, 2007

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Dem Horrorfilm ist in den letzten Jahren jegliche Originalität abhanden gekommen. Nach einer kurzen Vitaminspritze aus Asien werden mittlerweile fast ausschließlich Remakes oder Sequels gedreht. Nun geht also auch der Film in die zweite Runde, der vor fünf Jahren den Zombiefilm von den Toten erweckte und dem Horror-Genre wichtige Impulse verlieh.
Für die Regie holten sich Danny Boyle und Alex Garland, die diesmal als Produzenten fungieren, den jungen Spanier Juan Carlos Fresnadillo („Intacto“). Gemeinsam machen sie dort weiter, wo sie mit „28 Days Later“ aufgehört hatten.
Die US-Armee hat den tödlichen Virus ausgerottet und kontrolliert nun die britische Insel. Überall überwachen Kameras und Militär die zurückkehrenden Flüchtlinge.
Als Don (Robert Carlyle) seine beiden Kinder wieder in die Arme schließen kann, ist er erleichtert- das er während der Epidemie ihre Mutter zurückließ, um sich zu retten, verschweigt er. In den Militärlabors untersucht man indessen den Virus, als es plötzlich zum erneuten Ausbruch kommt.
Fresnadillo bleibt stilistisch nah am Original, inszeniert aber mit deutlich mehr Blut und Tempo. Die apokalyptischen Bilder vom gesellschaftlichen Zusammenbruch erinnern unweigerlich an den 11. September und die Kritik am Militär an dessen Folgen. Während im ersten Teil das menschenleere London im Gedächtnis blieb, ist es diesmal eine Szene, in der die Armee den Befehl erhält, ausnahmslos auf jeden zu schießen, da man Zombies und Menschen schwer unterscheiden kann. Parallelen zur Terrorismus-Debatte sind offenkundig. Auch wenn die Fortsetzung nicht an den Erstling heranreicht und mehr auf Splatter setzt, geht sie doch tiefer unter die Haut als der übliche Horror. Über einen dritten Teil mit Boyles Beteiligung wird schon laut nachgedacht. /Marco Frenzel

GB 2007; 99 min.; Regie: Juan Carlos Fresnadillo; mit Robert Carlyle, Rose Byrne, Harold Perrineau

Crew United

Friday, September 7th, 2007