Strajk - Die Heldin von Danzig
Unter schlechten Arbeitsbedingungen schuftet die Kranführerin und allein erziehende Mutter Agnieszka (Katharina Thalbach) auf der Danziger Lenin-Werft. Als bei einem Unfall jedoch 21 Arbeiter ums Leben kommen und die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen werden, protestiert sie öffentlich. Ihre couragierte Art beeindruckt die Kollegen und motiviert sie zum Streik. Gemeinsam mit dem Elektriker Lech wird Agnieszka zur charismatischen Symbolfigur des Widerstands. Nachdem sich weitere polnische Werften anschließen, werden bessere Arbeitsbedingungen für alle Arbeiter durchgesetzt, und es kommt zur Gründung der berühmten Gewerkschaft Solidarnosc.
Die Geburtsstunde der Demokratie im Ostblock bietet eine spannende Vorlage. Schlöndorff macht daraus jedoch Geschichtsunterricht für Zehntklässler. Was ihm mit dem RAF-Film Die Stille nach dem Schuss meisterlich gelang – politische Zusammenhänge lebendig zu erzählen – ließ sich mit Strajk leider kaum wiederholen. Der Film ist gut gemeint und Katharina Thalbach als Mutter Courage richtig besetzt, aber mit der Eindimensionalität des Drehbuchs wird man dem Thema nicht gerecht. Da wäre schon mehr drin gewesen.