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Brügge sehen…und sterben

Friday, May 2nd, 2008

inbruges_poster_02.jpgDie beiden englischen Profikiller Ray (Colin Farrell) und Ken (Brendan Gleeson) sollen nach ihrem letzten Auftrag erstmal in der beschaulichen Kleinstadt Brügge untertauchen und auf weitere Instruktionen ihres Bosses Harry (Ralph Fiennes) warten. Doch wieso Brügge? Der quirlige Ray ist komplett angepisst von der altstädtischen Idylle. Überhaupt nicht sein Ding- er will nicht rumsitzen, sondern was erleben. Also zieht er los und sucht nach hübschen Frauen, während sein Kollege Ken die anderen Sehenswürdigkeiten von Brügge genießt. Ray verlebt einen tollen Abend, verprügelt kanadische Touristen, beklaut einem Drogendealer und feiert mit holländischen Nutten und einem Zwerg eine philosophische Koksparty. Doch immer wieder holen ihn die quälenden Erinnerungen an seinen letzten verpatzten Auftrag ein, bei dem er versehentlich ein Kind tötete. Währenddessen erhält sein Partner Ken den erwarteten Anruf vom Boss und damit den Auftrag, Ray für dessen Fehltritt zu beseitigen. Denn Harry ist ein Killer der alten Schule mit Prinzipien- und Kinder zu töten, auch noch versehentlich, geht gar nicht. Keine leichte Aufgabe für Ken, dem der zunehmend depressive Ray ans Herz gewachsen ist. Doch Job ist Job und so macht er sich auf die Suche nach Ray. Als er ihn schließlich sitzend auf einer abgelegenen Parkbank findet und sich für den finalen Schuss langsam anschleicht, sieht er, wie sich Ray eine Pistole an den Kopf hält. Aus Reflex hält er ihn vom Selbstmord ab- so löst man schließlich keine Probleme. Kens Probleme hätten sich damit allerdings von selbst erledigt, stattdessen hat er jetzt Harry am Hals, der nach Brügge kommt, um die beiden persönlich zu erledigen.
Martin McDonaghs Debütfilm ist eine wunderbare schwarze Komödie mit einem originellen Drehbuch aus witzigen Dialogen, grotesken Situationen und drei untypischen Killern. Die Besetzung ist erstklassig und man merkt den vielschichtigen Figuren an, dass die Schauspieler viel Zeit für die Charakterentwicklung hatten. So gelingt es Colin Farrell, seine Figur gleichermaßen witzig, bedrohlich und weinerlich anzulegen. Diese unterschiedlichen Stimmungen greift auch der Film auf und geht damit über das übliche Komödien-Konzept hinaus. Britischer Humor at it´s best.

GB/B 2008, 105 min., R: Martin McDonagh, D: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Ralph Fiennes

Meine Mutter, mein Bruder und ich

Friday, May 2nd, 2008

47cc67844d68a.jpgDer gebürtige Armenier Areg (Erhan Emre) lebt in München und will nur eins: Filmregisseur werden. Der 23jährige fühlt sich hier heimisch, seine Mutter hingegen will, dass er eine armenische Frau verheiratet und sie gemeinsam in die Heimat zurückkehren. Als Areg erfährt, dass seine Mutter nicht mehr lange zu Leben hat, zieht er zu ihr und gerät zunehmend in einen Identitätskonflikt.
Der armenisch-türkisch-stämmige Regisseur Nuran David Calis hat sich für sein Debüt zu viel vorgenommen.
Die großen Themen kulturelle Identität und Heimat sind dem Film eher im Weg, da es Calis nicht gelingt, sie im familiären Kosmos umzusetzen. Hier hätte der Film im Spannungsfeld aus Exil und Assimilierung etwas erzählen können, bleibt aber hinter dem klassischen Generationskonflikt zurück. Anstatt sich auf die Figuren zu konzentrieren, kommen immer neue Handlungsstränge hinzu, bis hin zu einer absurden Schatzsuche. Selbst der armenisch-kulturelle Hintergrund bleibt austauschbar. Trotz einiger unterhaltsamer Momente werden die Inhalte lediglich angerissen aber nicht wirklich erzählt.

D/ Armenien 2006, 102 min, R: Nuran David Calis, D: Erhan Emre, Lida Zakaryan, Corinna Harfouch,

Die Geheimnisse der Spiderwicks

Friday, May 2nd, 2008

diegeheimnissederspiderwicks_poster02.jpgNach „Lemony Snicket“, „Narnia“ oder „Harry Potter“ wurde mit „Die Geheimnisse der Spiderwicks“ nun ein weiteres Fantasy-Kinderbuch verfilmt.
Nach der Scheidung ziehen die drei Kinder Jared, Simon und Mallory mit ihrer Mutter in das
einsame Haus ihres Ur-Großonkels Arthur Spiderwick. Was sie nicht wissen: der gute Mann hat eine Art Handbuch für magische Geschöpfe geschrieben, indem alle ihre Eigenschaften verzeichnet sind. Fällt es in die falschen Hände, hätte derjenige unbeschreibliche Macht. Mit Hilfe des guten Hauswichtels Brownie verteidigen die Kinder das Buch gegen die bösen Goblins und lernen dabei aus dem Buch viele nützliche Tricks gegen ihre Feinde.
Der Autorin der Spiderwicks Holly Black hat in ihren sechs Bänden ähnlich wie Joanne K. Rowling mit Harry Potter eine eigene Welt erschaffen, die originell und spannend daherkommt. Die filmische Umsetzung kann da nicht mithalten und reduziert die Figuren auf simple Charaktereigenschaften. Besonders das Eltern-Kind-Verhältnis wirkt uninspiriert und hölzern. Auch die Abenteuer hat man anderswo schon besser durchlebt, wobei das Kindern nicht unbedingt auch so gehen muss. Für sie ist der Film ja schließlich auch gemacht- und kurzweilig und spannend ist es für Kinder allemal.

USA 07, 97 min., R: Mark Waters, D: Freddie Highmore, Mary-Louise Parker, Nick Nolte, David Straithairn

Jellyfish

Friday, May 2nd, 2008

jellyfish_poster_01.jpgIn der Metropole Tel Aviv ist das Leben der drei Frauen Batya Keren und Joy auf verschlungenen Wegen miteinander verbunden.
Kerens (Noa Knoller) Flitterwochen gehen nicht in die Karibik, sondern in ein nahe gelegenes Hotelzimmer, da sie sich auf ihrer Hochzeit das Bein gebrochen hat. Und während sie vom Fenster aus sehnsüchtig aufs Meer blickt, lernt ihr Mann indes im Hotel eine attraktive Dichterin kennen.
Auch bei Batya (Sarah Adler) läuft etwas schräg: seit Tagen tropft Wasser von ihrer Decke, doch den Vermieter interessiert es wenig. Am Strand trifft sie auf ein stummes Mädchen mit Schwimmreifen, dessen Eltern unauffindbar sind und das ihr von nun an überall hin folgt.
Die Philippinin Joy (Ma-nenita De Latorre) ist zum Arbeiten nach Tel Aviv gegangen und vermisst ihren Sohn. Die Telefonate mit ihm geben ihr die Kraft, die sie in ihrer Arbeit als Pflegerin mit den störrischen Rentnern täglich braucht.
Der israelische Bestseller-Autor Etgar Keret hat gemeinsam mit seiner Frau Shira Geffen einen Film voller schön verlorener Figuren geschaffen. Mit viel Poesie erforscht „Jellyfish“ die Distanz zwischen Menschen- räumlich wie emotional. In metaphorischen und teilweise surrealen Bildern folgen wir einsamen Menschen auf der Suche nach Liebe- unterhaltsam und völlig kitschfrei.

Israel 2007, 78 min, R: Etgar Keret, Shira Geffen, D: Sarah Adler, Naama Nissim

Hollywood Now: Wie politisch darf Kino sein?

Friday, May 2nd, 2008

Über 3900 US-Soldaten starben in den vergangenen fünf Jahren des Irak-Krieges, die Toten in der irakischen Bevölkerung beziffert die WHO bei 151.000. Dies sind jedoch nur die Zahlen aus den direkten Kriegshandlungen, die Zahl der Toten durch die Auswirkungen des Krieges liegt auf beiden Seiten um eine vielfaches höher.
So haben sich laut einer Studie des US-Senders CBS allein im Jahr 2005 6256 ehemalige Soldaten das Leben genommen- durchschnittlich 17 Suizide pro Tag.
Auch Hollywood nahm sich des Themas an und bringt seit letzten Jahr diverse Filme zum Irak- und Afghanistan-Krieg in die US-amerikanischen Kinos, doch alle floppten. Der Blockbuster “Home of the Brave“ mit Samuel L. Jackson und Jessica Biel spielte in den USA lächerliche 50.000 Dollar ein, Brian De Palmas engagierte Doku-Fiktion „Redacted“ sogar nur 25.000 Dollar. Und selbst Stars wie Tom Cruise und Meryl Streep („Von Löwen und Lämmern“) oder Jake Gyllenhaal und Reese Witherspoon („Machtlos“) wollte niemand sehen.
Auch wenn die Filme von unterschiedlicher Qualität sind, scheint Amerika noch nicht bereit für eine kritische Auseinandersetzug mit dem Irak-Krieg zu sein, besonders wenn täglich neue Bilder von Toten in den Medien präsent sind. Auch der Vietnam-Krieg fand erst fünf Jahre nach Abzug der US-Truppen mit Filmen wie „Coming Home“, „Die durch die Hölle gehen“ oder „Apocalypse Now“ seinen Weg in die Kinos.
Künstler, wie Michael Moore, Sean Penn, Tim Robbins, Susan Sarandon oder George Clooney kritisieren die Politik von George W. Bush öffentlich, was von vielen als Verrat am eigenen Land und den kämpfenden Soldaten bezeichnet wird. Doch wenn eine kritische Meinungsäußerung schon als „unamerikanisch“ gilt, verwundert es nicht, dass es diese Filme in den USA momentan so schwer haben. Selbst in dem Medien muss man nach einer kritischen Berichterstattung lange suchen. “Die Medien zeigen diese schrecklichen Sachen erst gar nicht”, erklärt Regisseur Paul Haggis („L.A. Crash“) während der Filmfestspiele in Venedig. “Die Truppen selbst nehmen so etwas auf und stellen die Videos ins Internet. Dort sind sie mir aufgefallen. Die Bilder von den Jungs, die Irakvideos mit Pop- und Rocksongs unterlegen. Bilder von Soldaten, die Leichen umarmen, und die mit verbrannten Leichen posieren, die sie an der Hand halten. Ich sagte mir immer wieder, eigentlich weiß ich, dass das alles gute Männer und Frauen sind. Und dennoch sind sie so abgestumpft gegenüber diesem Krieg, dass sie so tun, als ob ihnen jemand einen guten Witz erzählt hatte” berichtet Haggis, der diese emotionalen „Kollateralschäden“ des Krieges in seinem neuen Film „Im Tal von Elah“ thematisiert.
Doch auch die Soldaten selbst gewähren Einblicke in ihr Leben mit dem Krieg in ihren Web-Blogs. Online-Tagebücher wie „My War“ von Colby Buzzell werden weltweit von über einer Million Menschen gelesen und beschreiben persönliche Erfahrungen abseits etablierter Medien.
Und von den heimkehrenden Soldaten nehmen sich täglich 17 das Leben, nachdem sie den Einsatz im Irak überlebt haben. Was sagt das über ihren Einsatz aus? Und was über das Land, in das sie zurückkehren?

Weitere Irak-Filme, die noch folgen werden:

„Body of Lies“ von Ridley Scott mit Leonardo DiCaprio und Russell Crowe über die Verwicklung eines Journalisten in CIA-Aktivitäten.

„Imperial Life in the Emerald City“ von Paul Greengrass mit Matt Damon über die Jagt zweier CIA-Agenten nach Massenvernichtungswaffen.

„Bush” von Oliver Stone- der Titel sagt alles.

„Against All Enemies“ von Robert Redford ist die Bestseller-Verfilmung des Bush-kritischen Buchs von Richard A. Clarke

“Battle for Haditha”
von Nick Broomfield erzählt vom Massaker im irakischen Haditha durch US-Truppen.

“No True Glory” mit Harrison Ford als US-General in der Schlacht von Falludschah

“Stop Loss”
mit Ryan Phillippe als fahnenflüchtiger Soldat

“The Hurt Locker“
von Kathryn Bigelow ist politisches Action-Kino mit Ralph Fiennes

„Grace is Gone“ mit John Cusack, dessen Frau im Irak-Krieg stirbt.

“Gunner Palace”
von Petra Epperlein, der Dokumentarfilm schildert den Krieg aus Sicht der Soldaten.

Blog:

My War-Blog von Colby Buzzell: www.cbftw.blogspot.com

Im Tal von Elah

Friday, May 2nd, 2008

imtalvonelah_poster02.jpgDer Vietnam-Veteran Hank Deerfield (Tommy Lee Jones) erhält eines Tages einen Anruf von der Army, dass sein Sohn Mike, der gerade aus dem Irak zurückgekehrte, vermisst wird. Deerfield begibt sich auf die Suche nach seinem Sohn und erfährt, dass er auf grausame Weise ermordet wurde. Als er auf die Polizistin Emily Sanders (Charlize Theron) trifft, der dieser Fall von der Militärpolizei entzogen wurde, realisieren beide, dass hier etwas vertuscht werden soll. Während sich Mikes Kameraden immer mehr in Widersprüche verstricken, versucht Hank aus den verzerrten Digicam-Aufnahmen seines Sohnes etwas mehr über ihn und seinen rätselhaften Tod zu erfahren. Doch seine Suche nach der Wahrheit bringt Dinge zum Vorschein, die Hanks Glauben tief erschüttern.
Paul Haggis großes Talent ist es, nachdenkliche Themen gleichermaßen spannend und sensibel zu erzählen. Auf wahren Ereignissen beruhend inszeniert der zweifache Oscar-Preisträger das aufwühlende Thema in leisen Tönen und lässt seinen großartigen Schauspielern viel Raum, ihre Charaktere zu entwickeln. Bewegend zu beobachten, wie der konservativ-patriotische Hank langsam den Glauben an sein Land verliert und wie intensiv Tommy Lee Jones dies spielt.
Amerika hat sich den Feind in Form traumatisierter Soldaten ins eigene Land geholt. Haggis bedient sich dabei nicht an der offensichtlichen Dramatik direkter Kriegsbilder, sondern thematisiert die politische und menschliche Tragik dahinter. Die Aufnahmen der Soldaten sagen mehr darüber aus, was sie täglich sehen und erleben müssen und was diese Erlebnisse aus ihnen machen. Erinnerungen an Bilder aus Abu Ghraib und diverser Internet-Blogs werden wach. Für Hank ist es der Blick in das finstere Herz seines Sohnes, den der Krieg zu einem anderen Menschen gemacht hat. Am Ende findet Haggis ein starkes Bild für den Zustand seines Landes, dessen Symbolik in den USA für entsprechende Aufregung sorgte.
Auch wenn Paul Haggis momentan an Blockbustern wie den nächsten Bond-Film und “Die Chroniken von Araluen” schreibt, sind sozialkritische Themen seine Herzensangelegenheit. Diese einem großen Publikum näher zubringen ist ihm mit „L.A. Crash“ gelungen, im Falle von „Im Tal von Elah“ spielte der Film in den USA trotz guter Kritiken nur einen Bruchteil seiner Kosten ein. In Europa wird der Film jedoch sein Publikum finden und in zehn Jahren vielleicht schon ein Klassiker des Genres sein.

USA 2007, 124 Min., R: Paul Haggis, D: Tommy Lee Jones, Charlize Theron, Susan Sarandon

Das Waisenhaus

Friday, May 2nd, 2008

daswaisenhaus_poster_02.jpgWährend vor allem der amerikanische und japanische Horrorfilm durch Sequels und Remakes in Selbstzitaten erstickt, kommt seit Jahren frischer Wind aus Spanien. Ausgerechnet durch die Rückbesinnung auf die klassische Gothic Novel wird das Genre um Suspense und Fantasie bereichert, während Torture Porn a la „Hostel“ und „Saw“ nur auf Sadismus und zerstückelte Körperteile setzt.
Filme wie Balaguerós „The Nameless“ und „Darkness“ oder Amenábars „The Others“ und „The Baby’s Room“ von Alex de la Iglesia sind gute Beispiele dafür, dass das spanische Kino einem das Gruseln lehrt. Die Filme ähneln sich zwar in Handschrift und Thema meist, bestechen aber durch ihre originelle visuelle und narrative Umsetzung.
Laura (Belén Rueda) verbrachte ihre Kindheit in einem Waisenhaus bis sie adoptiert wurde. Jetzt kehrt sie mit ihrem Mann Carlos (Fernando Cayo) und ihrem siebenjährigen Sohn Simón an den Ort ihrer Kindheit zurück, um es wiederzueröffnen. Simón weiß jedoch nicht, dass auch er adoptiert wurde. Der schüchterne Junge hat aber schon bald neue Freunde gefunden- nur leider kann sie niemand sehen. Was Laura und Carlos anfangs noch für ein fantasievolles Spiel halten, nimmt immer konkretere Formen an. Simón unterhält sich mit seinen imaginären Freunden, spielt mit ihnen und erfährt schließlich Dinge, die er eigentlich nicht wissen dürfte. Als er mit seiner Mutter darüber in Streit gerät, läuft er davon und ist nicht mehr aufzufinden. Laura macht sich große Vorwürfe und scheint daran zu zerbrechen, bis sie selber Stimmen im Haus hört und sich erneut auf die Suche nach ihrem Sohn macht.
Juan Antonio Bayonas Erstlingswerk beeindruckt durch seine psychologische Tiefe und stilistische Reife. Inhaltlich bleibt er seinen spanischen Vorgängern zwar oft zu dicht auf den Fersen, geht dafür dramaturgisch aber interessante Wege. Das geschickte Spiel mit Licht und Schatten deutet das Unheimliche stets nur an, ohne es als bloßen Schockmoment preiszugeben. Der von Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) produzierte Film verdichtet die klassische Geistergeschichte zu einem spannenden psychologischen Kammerspiel: dient Lauras Kommunikation mit ihrem toten Sohn nur der Trauerbewältigung oder ist es krankhafter Wahn? Gut erzähltes Genrekino!

SP 2007, 102 min., R: Juan Antonio Bayona, D: Belén Rueda, Fernando Cayo

To Rococo Rot

Wednesday, January 16th, 2008

ABC123 (Domino / RTD)
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Drei Jahre nach ihrem letzten regulären Album »Hotel Morgen« melden sich To Rococo Rot auf »abc123« mit 20 Minuten Musik zurück. Ein Mini-Album. Ein schönes Format, um Lücken zu schließen oder Neues anzukündigen, ohne die Verpflichtung einer Single oder den Gestus eines Albums erfüllen zu müssen. Einfach Musik. Einfache Musik? Will uns das der Titel »abc123« sagen? Oder sagt er: »Mich interpretierst du nicht, Motherfucker!« Wahrscheinlich letzteres. Und wenn wir schon assoziieren müssen, dann doch besser musikalisch. Da drängt sich der OMD-Song »ABC Auto-Industry« (1983) auf, in dem nur die Zeilen »ABC 123« gesprochen werden. Auch musikalisch kein schlechter Verweis: Minimalismus, Rhythmus, Field Recording – ebenfalls wichtige Parameter für den Sound von To Rococo Rot. Auf »abc123« wurde das Set-up bewusst reduziert. Außer einem kleinen Yamaha-Sample-Keyboard und einem Computer wurden keine Instrumente benutzt. Die acht Songs sind kurz gehalten und geben in zwei bis drei Minuten nie zu viel von ihrer Wirkung preis. Im Opener »Freitag« reiben sich leise Soundflächen an einem auf und ab wabernden Basslauf und werden von einem perfekten Spannungsbogen zusammengehalten. Stücke wie »Verschieden« beziehen Jazz mit ein, während »Enigma« als clubtauglich minimal daherkommt und »H5« an eine Klanginstallation erinnert. Obwohl das Trio um Stefan Schneider und die beiden Lippok-Brüder sich im Spannungsfeld zwischen Klangkunst und Clubzugang bewegt, sitzen sie nicht zwischen den Stühlen, sondern drauf. Denn was sie hier in weniger als 20 Minuten in acht Tracks zum Ausdruck bringen, gelingt den wenigsten in der doppelten Zeit. Die betriebene Reduktion lässt nichts aus, sondern schafft Transparenz, und der Sound bleibt sexy. Ein bewusster Gegenentwurf zum Breitband-Sound anderer Kollegen oder doch bandinterner Diskurs? Egal, die Richtung stimmt und macht neugierig auf das kommende Album, das voraussichtlich im Frühling erscheinen wird. Marco Frenzel