Soundtracking

Going Way Out With Heavy Trash (Crunchy Frog)

Nun machen die Herrn Jon Spencer und Matt Verta-Ray also ernst. Anstatt neue Alben ihrer Bands Speedball Baby und Blues Explosion nachzulegen, melden sie sich mit dem Heavy Trash- Nachfolger »Going Way Out With Heavy Trash« zurück. Vor allem für Jon Spencer scheint aus dem lockeren Projekt mittlerweile was festes geworden zu sein, denn das letzte Blues Explosion-Album »Damage« liegt schon über drei Jahre zurück und zündete nicht wirklich. Das konnte man von selbstbetitelten Heavy Trash-Debüt nicht behaupten. Und hier knüpfen die beiden Hobos nun direkt an und schießen ihre punkigen Rockabilly-Blues-Nummern so lässig aus der Hüfte, wie der Schauspieler Clive Owen seine Kugeln in »Shoot ´em up«.
Mit gleich drei verschiedenen Bands haben die Beiden das Album in Boston, New York und London eingespielt und ihm so eine aufregende Vielschichtigkeit verliehen. Zwischen den offensichtlichen Referenzen wie Rockabilly, Blues und Rock&Roll fädeln Spencer und Verta-Ray auch Einflüsse aus Punk, Country und Soul mit ein und verleihen den Songs einen schmackhaften urbanen Touch. »Outside Chance« ist dabei schon fast radiotauglich, während »That Ain`t Right« wie eine Verbeugung vor dem Mann in Schwarz daher kommt. Bei »Crazy Pritty Baby« und »She Baby« kann man unverhohlen Eddie Cochran und den frühen Elvis heraushören. Das gezielte Spiel mit den musikalischen Referenzen hat Methode: den Sound und Spirit am Leben zu erhalten und weiter zu transkribieren. Und seit dem Abtreten von Johnny Cash sind Musiker, die von der Tradition eine Verbindung in die Gegenwart knüpfen können, wichtiger denn je für dieses Genre. Marco Frenzel

Die zwei Hobby-Studenten Tommy (Axel Schreiber) und Heinz (Isaak Dentler) hängen bei Fertig-Pizza und Bier vor der Glotze ab und denken sich: Filme? Das können wir auch. Also castet man erst mal eine attraktive Mitbewohnerin- die kann dann gleich im Film mitspielen und bringt dazu das nötige Geld in die WG-Kasse. Gehn ja schließlich nicht arbeiten, die zwei.
Einen Film bekommen die beiden Nebelnasen natürlich nicht hin, dafür verdreht ihnen ihr Neuzugang Lisa (Nadja Bobyleva) mächtig den Kopf. Aber drei ist einer zu viel und das führt zu noch mehr Problemen…
Die witzige Ausgangssituation verliert aber schnell ihren Reiz, da aus der Idee, zwei Looser einen Film drehen zu lassen, nichts entwickelt wird. Stattdessen erleben wir immer neue alberne Anläufe, die ins nichts laufen
und mit allen denkbaren Klischees der Dreiecksbeziehung einen guten Ansatz gegen die Wand fahren. Dazu noch so unbeholfen gespielt, dass man den Film eher im TV-Programm erwartet hätte.

D 2007, 97 min., R: Mike Marzuk, D: Axel Schreiber, Isaak Dentler