Unser täglich Brot
Thursday, January 18th, 2007unser-taglich-brot-plakat-1.pdf
Der Film geht an die Orte, wo unsere Nahrung erzeugt wird. Das sind längst nicht mehr weite Wiesen, Bauernhöfe oder Gärten (wie uns die Werbung gerne glauben machen möchte), sondern Labore, Treibhäuser und Fabriken. Gurken werden automatisch bewässert, Kühe künstlich besamt, Hühner vollautomatisch zerlegt und Kartoffeln maschinell geerntet. Menschen findet man bei diesen Produktionsprozessen kaum.
In klar und wunderbar komponierten Bildern sehen wir Orte, wo Menschen selten sind. Eine fast surreale Welt wie aus einem Science-Fictionfilm. Regisseur Nikolaus Geyrhalter ködert den Zuschauer nicht mit spektakulären Enthüllungen und verzichtet bewusst auf Interviews und Off-Text. Jeder soll seine eigenen Schlüsse ziehen.
Trotz einiger unangenehmer Bilder geht es dem Film eher um die maschinisierte Produktionsweise von Lebensmitteln als um die unmenschliche Tierhaltung. Der Mensch hat den direkten Kontakt zu seiner Nahrung längst verloren und ist deshalb oft überrascht, wie sie entsteht und was so alles drin steckt. Und wenn Küken über endlose Fließbänder laufen und anschließend wie ein beliebiges Produkt in Plastikkörbe geworfen werden, erzählt dies viel über unser Verhältnis zu unserer Nahrung.
A 05, 92 min, Regie: Nikolaus Geyrhalter